Mond küsst Sonne – Sonnenfinsternis gemeinsam erleben

Eclipse 2015 – Tagsüber wird es dunkel

 

Am 20. März 2015 findet in Europa eine partielle Sonnenfinsternis statt, von der weite Teile in Deutschland betroffen sind. Die Verdunkelung der Sonne wird in Rellingen ca 80% betragen. Die nächste totale Sonnenfinsternis wird es erst 2016 geben, doch diese wird nur in Sumatra, Borneo und Sulawesi zu sehen sein. Wir erinnern uns noch gut an die Sonnenfinsternis im Jahr 1999, bei der für etwa eine Stunde Rellingen fast still stand und alle Menschen das seltene Naturphänomen beobachteten. Die partielle Finsternis bei uns beginnt etwa um 9.38 Uhr und endet gegen 10:46 Uhr.

Die Augen müssen geschützt werden

 

Um dieses Schauspiel zu sehen ist es sehr wichtig, den richtigen Filter vor den Augen zu haben. Nur so sind die Augen ausreichend geschützt und es entsteht kein bleibender Schaden. Hierfür gibt es sogenannte Sonnenfinsternis-Brillen. Diese schützen Ihre Augen vor dem sichtbaren Licht und auch vor der starken Infrarot- und UV-Strahlung der Sonne. Bei Betrachtung (auch der verdunkelten) Sonne ohne geeignete Sonnenfinsternis-Brille besteht dei extreme Gefahr vor bleibenden Augenschäden. Sonnenfinsternis-Brillen sind bei uns leider nicht mehr erhältlich. Alle SOFI-Brillen sind weg und wir sind leider ausverkauft.

 

 

Was ist zu beachten?

 

– Schauen sie niemals ohne geeigneten Augenschutz (zertifizierte Spezial-Schutzbrille) in die Sonne – schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung können die Folge sein!

– Verwenden Sie für optische Geräte niemals Okularfilter. Sicher sind nur spezielle Objektivfilter zur Sonnenbeobachtung, die Sie im Fachhandel erhalten!

– Lassen Sie niemals optische Geräte ohne Aufsicht herumstehen – Kinder (und auch viele Erwachsene) sind neugierig und unvorsichtig. Ein Blick durch ein Fernglas oder ein Teleskop ohne geeigneten Filter auf die Sonne führt u.U. in Sekundenbruchteilen zur Zerstörung des Auges!

– Eine Partielle Sonnenfinsternis darf in keiner Phase ohne Augenschutz beobachtet werden!

 


Daten, Fakten, Wissenswertes

 

Die Sonnenfinsternis am 20.03.2015 ist vom ganzen deutschen Sprachraum aus als partielle SoFi zu sehen. Eine partielle Sonnenfinsternis ist nichts wirklich Ungewöhnliches. Im Zeitraum 1951 bis 2050 sind davon in Mitteleuropa immerhin 48 zu sehen. Doch in den allermeisten Fällen wird nur ein kleiner Teil der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt; ohne SoFi-Brille bekommen Sie davon überhaupt nichts mit. Eine Faustregel besagt, dass erst eine Bedeckung von mindestens 50% der Sonnenfläche zu einer wahrnehmbaren Lichtveränderung führt. In dem zitierten 100-Jahreszeitraum ist das nur 19 Mal der Fall. Richtig hohe Bedeckungsgrade, die zu einer so deutlichen Lichtabschwächung führen, dass sie selbst einem ahnungslosen Zeitgenossen auffallen, sind selbst für ein Gebiet von der Größe Mitteleuropas ein seltenes Ereignis. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Sonnenfinsternis vom 30.06.1954, bei der z.B. in Berlin um die Mittagszeit 90% der Sonne vom Mond bedeckt wurden, vielen älteren Mitbürgern auch nach 6 Jahrzehnten lebhaft in Erinnerung ist. Nur wenige Jahre später, am 15.02.1961, wurde in Süddeutschland sogar ein Bedeckungsgrad von 96% erreicht. Doch dann folgten fast 40 Jahre mit bescheidenen Partiellen Sonnenfinsternissen, bis zur „Totalen SoFi“ 1999. Am 31.05.2003 verschwanden in Norddeutschland 85% der Sonnenscheibe hinter dem Erdtrabanten.

 

Wenn wir uns die kommenden Dekaden ansehen, so finden wir nur drei weitere SoFis, am 21.06.2039, am 12.08.2026 und eben jetzt am 20.03.2015, bei denen im deutschsprachigen Raum mindestens 80% der Sonne vom Mond bedeckt werden. In Norddeutschland wird der Bedeckungsgrad mit bis zu 83% dieses Mal sogar noch etwa höher als am 11.08.1999 sein. Nach Südosten hin nimmt der Bedeckungsgrad allmählich bis auf gut 60% im Osten Österreichs ab. Insgesamt handelt es sich also um ein wirklich bemerkenswertes und beobachtungswertes Himmelsereignis.

 

Die bislang letzte in Mitteleuropa sichtbare Partielle Sonnenfinsternis fand am 04.01.2011 statt. Damals wurden bei uns zwischen 60 und 75% der Sonne vom Mond verdeckt, also nur etwas weniger als am 20.03.2015. Die trotz widriger Wetterbedingungen zahlreichen Fotos dieser SoFi geben daher einen hervorragenden Eindruck von dem, was im März 2015 zu erwarten ist.

 


Ganz egal wo sie in Mitteleuropa beobachten: stets wird der Mond von rechts (Westen) nach links (Osten) durch die Sonnenscheibe wandern; zum Maximum der Finsternis schneidet er von oben ein je nach Beobachtungsort unterschiedlich großes Segment aus unserem Tagesgestirn. Sofern Sie mit einem – durch entsprechende Objektivfilter geschützten – Fernglas oder Teleskop beobachten oder mit der Projektionsmethode arbeiten, achten Sie auf etwaige Sonnenflecken, die vom Mond “verschluckt” und später wieder freigegeben werden. Das Profil des Mondrandes mit seinen Bergen und Tälern erschließt sich erst mit Hilfe eines etwas größeren Teleskops.

 

Falls Sie selber nicht über ein geeignetes astronomisches Instrument verfügen, brauchen Sie sich trotzdem nicht auf die Betrachtung der Finsternis mit einer SoFi-Brille zu beschränken. Nahezu alle Volkssternwarten und astronomischen Vereine werden zu dieser eindrucksvollen Sonnenfinsternis öffentliche Beobachtungen anbieten.

 

Die Sonnenfinsternis beginnt und endet je nach geografischer Lage zu etwas unterschiedlichen Zeiten; dementsprechend wird auch das Maximum nicht überall zur gleichen Zeit erreicht. Wir haben als Service für Sie in einer Tabelle den Zeitablauf der SoFi für einige Orte im deutschsprachigen Raum zusammengestellt, die den deutschsprachigen Raum weitgehend abdecken.

WAS IST EINE SONNENFINSTERNIS?

 

Zur Neumondzeit steht der Mond ungefähr zwischen uns und der Sonne. Etwa zwei Mal, selten vier Mal jährlich läuft der Neumond so nahe an der Verbindungslinie Erde – Sonne vorbei, dass sein Schatten die Erde berührt. Ist das der Fall, so ist in den vom Schatten getroffenen Regionen der Erde eine Sonnenfinsternis zu sehen.

Schattenwurf des Mondes auf die Erde. Der zentrale, dunkle Fleck von im Falle der Sonnenfinsternis 1999 nur gut 100 km Durchmesser ist der Kernschatten. Die hellgraue Zone um den Kernschatten herum ist der Halbschatten des Mondes. Befindet man sich im Halbschatten, sieht man nur einen Teil der Sonne bedeckt. Man erlebt dort eine partielle Sonnenfinsternis. Nur im Kernschatten erlebt man eine totale Sonnenfinsternis.

 

Man unterscheidet zwischen Kernschatten und Halbschatten. Der Halbschatten bedeckt auf der Erde ein Gebiet von mehreren tausend Kilometern Durchmesser. Deshalb ist eine partielle Finsternis für einen bestimmten Ort alle paar Jahre einmal zu sehen, zum Beispiel war am frühen Morgen des 31.5.2003 in Mitteleuropa eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. Nur für einen Beobachter im Kernschatten des Mondes verschwindet die Sonne vollständig hinter dem Mond und er sieht eine totale Sonnenfinsternis.

 

Der Durchmesser des Kernschattens beträgt auf der Erde unter günstigsten Bedingungen 270 km. Er bewegt sich mit etwa doppelter Schallgeschwindigkeit oder schneller über die Erdoberfläche. Die totale Sonnenfinsternis dauert deshalb höchstens 7.6 Minuten. Meistens bleibt die Sonne jedoch wesentlich weniger lang total bedeckt. Im Falle der Finsternis vom 11. August 1999 war der Kernschatten selbst zum Mittag nur gut 100 km groß. Die Sonne war deshalb nur etwa 2 Minuten und 20 Sekunden ganz hinter dem Mond, falls die Mitte des Kernschattens über einem hinweg zog.

 

Wenn sich der Mond in den erdferneren Bereichen seiner Bahn befindet, erreicht sein Kernschatten die Erde nicht mehr. Selbst auf der Zentrallinie, das ist der Ort, wo Sonne und Mond als perfekt hintereinander stehend gesehen werden, kann der Mond die Sonne nicht mehr vollständig abdecken. Ein ringförmiger Teil der Sonne bleibt unverdeckt, man spricht von einer ringförmigen Sonnenfinsternis.

 

Quellen: www.sonnenfinsternis.org und www.astronomie.info